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Warum werden Haare grau? – Ursachen und Einflussfaktoren

Irgendwann ist es so weit: Die ersten grauen Haare werden sichtbar. Das Wann ist sehr individuell, den meisten von uns geht es aber definitiv zu schnell. Graue Haare werden zwar oft als Zeichen des Alterns angesehen, aber es gibt zahlreiche wissenschaftliche, genetische und umweltbedingte Faktoren, die zu diesem Prozess beitragen. Hier gibt es alle Infos dazu!

Wie entstehen graue Haare aus biologischer Sicht?

Haare erhalten ihre Farbe durch Pigmente (genauer gesagt: Melanine), die von spezialisierten Zellen namens Melanozyten produziert werden. Diese Zellen befinden sich im Haarfollikel, dem Bereich der Haut, der das Haar bildet. Werden die Zellen der Haarwurzel jedoch älter, stellen sie nicht mehr ausreichend Melanin her – später stellen sie die Produktion ganz ein. Dann werden keine Pigmente mehr in den Hornschaft der Haare eingelagert, sondern winzige Luftbläschen. Sie sind es, die das Haar weiß oder grau erscheinen lassen.

Neben dem Zellalter kann dies auch aus anderen Gründen passieren:

  1. Oxidativer Stress: Freie Radikale wie Wasserstoffperoxid, die durch Stoffwechselprozesse und Umweltfaktoren entstehen, können die Melanozyten schädigen. Zugleich beeinträchtigen sie die Melaninproduktion, weil sie die Produktion des Enzyms Tyrosinase hemmen.
  2. Erschöpfung der Stammzellen: Die Anzahl der Stammzellen, aus denen Melanozyten entstehen, nimmt mit der Zeit ab. So können auch weniger neue Melanozyten gebildet werden.

Eigentlich gibt es also gar keine grauen Haare. Das, was auf dem Kopf grau aussieht, sind farblose Haare. Sie wirken nur im Kontrast zu den übrigen Haaren grau. Wenn alle Haare ihre Farbe verloren haben, erscheint der Schopf weiß.

Genetische Faktoren für graue Haare

Die Geschwindigkeit und das Alter, in dem Haare ergrauen, werden stark durch die Gene beeinflusst. Wenn Eltern oder Großeltern frühzeitig graue Haare bekommen haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dies auch bei ihren Nachkommen der Fall ist. Die Wissenschaft hat mehrere Gene identifiziert, die mit der Haarpigmentierung in Verbindung stehen. Eines der bekanntesten ist das IRF4-Gen, das eine Rolle bei der Regulation der Melaninproduktion spielt.

Darüber hinaus spielen auch ethnische Unterschiede eine Rolle: Menschen asiatischer oder afrikanischer Herkunft bekommen oft später graue Haare als Menschen europäischer Abstammung. Diese Unterschiede können ebenfalls auf genetische Variationen zurückgeführt werden. Bei Männern beginnt der Prozess meist etwas früher als bei Frauen – aufzuhalten ist er für die allermeisten Menschen aber nicht.

Wie Umwelt und Lebensstil mit grau werdenden Haaren zusammenhängen

Obwohl die Genetik eine große Rolle spielt, können Umwelt- und Lebensstilfaktoren den Prozess beschleunigen:

  1. Stress: Chronischer Stress kann die Melanozytenstammzellen im Haarfollikel schädigen und das Ergrauen beschleunigen.
  2. Ernährung: Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, wie Vitamin B12, Eisen, Kupfer und Zink, kann die Gesundheit der Haarfollikel beeinträchtigen. Diese Nährstoffe sind entscheidend für die Melaninproduktion und die Zellgesundheit.
  3. Rauchen: Rauchen ist ein Faktor für oxidativen Stress und kann dafür sorgen, dass die Haare schneller grau werden.
  4. UV-Strahlung: Wenn die Haare lange UV-Strahlen ausgesetzt sind, kann das die Haarfollikel schädigen und oxidativen Stress verstärken. Das beschleunigt den Prozess des Grauwerdens.

Viele fragen sich, ob graue Haare ihre Farbe zurückbekommen können. Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz eindeutig. Hat die Zelle altersbedingt einmal die Produktion von Melanin eingestellt, gibt es kein Zurück mehr. Der Prozess ist unumkehrbar. In einigen Fällen, etwa wenn das Ergrauen durch Nährstoffmangel oder gesundheitliche Probleme verursacht wurde, kann die Haarfarbe jedoch teilweise zurückkehren, wenn die Ursache behandelt wird. Dies ist jedoch die Ausnahme und nicht die Regel.

Ein Vitamin-B12-Mangel ist häufig mit vorzeitigem Ergrauen verbunden. Eine weitere mögliche Ursache ist ein Mangel an Tyrosin, der Aminosäure, die für die Melaninproduktion notwendig ist. Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, den Nährstoffbedarf zu decken und die Gesundheit von Zellen und Haaren zu fördern.

Was kann man gegen graue Haare tun?

Das schrittweise Ergrauen der Haare wird von Menschen unterschiedlich wahrgenommen. In vielen Kulturen werden graue Haare mit Weisheit, Erfahrung und Reife assoziiert. Einige Menschen entscheiden sich daher bewusst, sich mit ihren grauen Haaren anzufreunden und nicht zu färben.

Andere hingegen empfinden graue Haare als unerwünschtes Zeichen des Alterns und greifen zu permanenten Colorationen oder Tönungen, um ihr ursprüngliches Aussehen beizubehalten. Übrigens: Ist noch nicht der ganze Schopf betroffen, gibt es auch gute Möglichkeiten, graue Haare zu kaschieren.

Die Entscheidung, graue Haare zu akzeptieren oder zu verbergen, hängt oft von persönlichen Vorlieben, gesellschaftlichem Druck und kulturellen Normen ab.

Es gibt Frauen, die ihre graue Mähne mit Stolz tragen und denen sie super steht – auch wenn die meisten ein zwiegespaltenes Verhältnis zu ihren Silbersträhnen haben. Graues Haar lässt seine Trägerin oft älter wirken. Wer dazu das Selbstbewusstsein hat, dem kann man gratulieren. Es ist aber auch okay, sich damit unwohl zu fühlen. Dazu kann man ebenso stehen und mit einer entsprechenden Coloration etwas dagegen tun.

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